Geistig fit bleiben, aber wie? Gehirnjogging und Gedächtnistraining ist das Mittel der Wahl.
Autor: Servus Senioren
Geistig fit im Alter
Gehirntraining im Alter bringt was
Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns, insbesondere die sogenannten kognitiven Funktionen. Darunter fallen zum Beispiel die Aufmerksamkeit, die Konzentration oder die Geschwindigkeit zur Verarbeitung von Informationen. Für komplexe Wahrnehmungsprozesse, sowie Planung und Steuerung des Verhaltens, sind diese Funktionen ein Bindeglied zwischen Sensorik und Motorik und unerlässlich für einen reibungslosen Informationsfluss.
Nehmen im Alter diese Funktionen ab, erhöht sich das Risiko für Unfälle im Haushalt und im Straßenverkehr. Deshalb hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) untersuchen lassen, inwieweit sich die kognitive Leistungsfähigkeit und insbesondere die fluiden kognitiven Funktionen bei über 65-jährigen Personen durch Training verbessern lassen.
Trainingsmaßnahmen im Vergleich
Konkret wurde die Wirksamkeit von drei verschiedenen Trainingsmaßnahmen verglichen:
Kognitives Training, sogenanntes „Gehirnjogging“ – durchgeführt auf dem Papier und am PC
Fitnesstraining im Sportstudio – insbesondere ein kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining
Entspannungstraining – mit Hilfe verschiedener Entspannungstechniken
Trainingsbedingungen
Das Training fand regelmäßig in einem Zeitraum von vier Monaten, zweimal wöchentlich und über 90 Minuten statt.
Für die Studie wurden die Trainingsgruppen mit einer nicht teilnehmenden Gruppe Gleichaltriger verglichen, die auch keine Intervention erhielt. Die Zuordnung der Versuchspersonen fand nach dem Zufallsprinzip statt.
Insgesamt nahmen 142 Probanden an der Studie teil, 32 am kognitiven Training, 35 am Fitnesstraining, 35 am Entspannungstraining und 40 Personen bildeten die Kontrollgruppe. Das Verhältnis zwischen Frauen und Männer war mit 60:40 in etwa ausgewogen.
Die kognitive Leistungsfähigkeit wurde vor und nach dem Training durch neuropsychologische Testverfahren, wie zum Beispiel Intelligenztests oder Konzentrationstest, über Messungen der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und elektrophysiologische Untersuchungsverfahren, dem bekannten EEG, erfasst. Hinzu kamen ein körperlicher Belastungstest und eine Reihe von Fragebögen zum subjektiven Wohlbefinden.
Gehirntraining bringt’s
Im Ergebnis zeigte sich die stärkste Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit in der kognitiven Trainingsgruppe. Im Vergleich zu den anderen Gruppen konnten die Probanden der kognitiven Trainingsgruppe:
– ihre Aufmerksamkeit verbessern,
– ihre Ablenkbarkeit senken,
– ihr verbales Kurz- und Langzeitgedächtnis verbessern und
– ihre Feinmotorik bzw. Hand/Auge-Koordination verbessern.
Die Leistungsverbesserung ging mit einer deutlichen Veränderung der Hirnaktivität einher, die mittels EEG untersucht wurde.
So bringen Sie Ihr Gehirn auf Vordermann
Nach dieser Studie wollen Sie es jetzt aber wissen, oder? Wie gut funktionieren Ihre Gehirnzellen noch und wie klappt es mit dem Gedächtnis?
Zum Testen oder Trainieren haben wir für Sie eine Auswahl an Trainingsmaterial zusammengestellt.
Gehirntraining Spiele für Erwachsene
Die GDV bietet eine Broschüre mit Denkaufgaben zum kostenfreien Downloaden an.
Übungsheft Denksport von der UDV
Quelle: UDV- Unfallforschung der Versicherer; Foto: UDV
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